Montag, 9. März 2009

Studieren im Bildungsparadies: Das kanadische Bildungssystem im internationalen Vergleich

Die verbesserten Ergebnisse der PISA-Studie 2006 in den Naturwissenschaften sorgten in Deutschland für etwas Erleichterung. Kein Wunder, nachdem die vorherigen Resultate regelrechte Schockwellen ausgelöst hatten. Nicht so in Kanada: Hier ist die Freude groß, wenn von der PISA-Studie die Rede ist. Schließlich erklimmen kanadische Schüler im weltweiten Vergleich regelmäßig Spitzenplätze. Schon 2000 holten sie den zweiten Rang im Lesen, wurden Sechster in der Mathematik und Fünfter in den Naturwissenschaften. Auch 2006 lagen sie in allen Bereichen weit vorn.

Kanadische Universitäten schneiden international ebenfalls sehr gut ab. So landeten bei den „World University Rankings 2008“ der renommierten Zeitung „The Times Higher Education“ gleich drei kanadische Hochschulen unter den Top 50: die McGill University (20.), die University of British Columbia (34.) und die University of Toronto (41.). 1821 in Montreal gegründet, ist die McGill University nicht nur Spitze in punkto Qualität, sondern zugleich die älteste Universität des Landes.

Ein Grund für die guten Werte: Mit etwa sieben Prozent seines Bruttoinlandproduktes steckt Kanada vergleichsweise viel Geld ins Bildungssystem. Dabei liegt die bildungspolitische Hoheit bei den Provinzen und Territorien. Die föderale Struktur ist ein wesentlicher Grund für die Vielfalt der kanadischen Bildungslandschaft.

Insgesamt bieten die Hochschulen und Colleges ungewöhnlich viele Studiengänge an. Die Höhe der Studiengebühren und die Zulassungsvoraussetzungen unterscheiden sich von Fall zu Fall. In der Regel sind die Studiengebühren niedriger als in den USA. Wie dort gliedert sich das Studium in Kanada in einen Undergraduate- und einen Graduate-Abschitt.

Die Hochschulen prüfen ihre Studienbewerber selbst. Wer sich von Deutschland aus bewerben möchte, sollte zunächst herausfinden, welche Hochschulen die gewünschten Fächerkombinationen anbieten und sich dann direkt dort melden. Ist die Zulassung erfolgt, benötigt man für einen Aufenthalt ab sechs Monaten ein Visum und eine Studiengenehmigung, die von einer kanadischen Einwanderungsbehörde ausgestellt wird. Unter Umständen haben Interessierte zudem einen TOEFL-Test (Test of English as a Foreign Language) zum Nachweis englischer Sprachkenntnisse vorzuweisen.

Dabei führen viele Wege in den Ahorn-Staat: An vielen deutschen Universitäten gibt es Austauschprogramme mit kanadischen Hochschulen, die auch Teilstipendien anbieten. Weitere Fördermöglichkeiten sind Bildungskredite und Auslandsbafög vom Bund sowie Stiftungsgelder oder Teilstipendien von Organisationen wie dem Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD).

Nützliche Informationen rund um die Themen leben, arbeiten und studieren in Kanada sind auf dem Themenportal Kanada der StudyWorld 2009 zu finden:
www.studyworld2009.com/themenportal

Bild: Gebäude der McGill University, Montréal (Quelle: Wikipedia)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen