Mittwoch, 15. April 2009

Vancouver 2010: Ein Land im Olympiafieber

Voller Vorfreude fiebern viele Kanadier den XXI. Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver entgegen. Schließlich können sie live dabei sein, wenn die weltbesten Athleten auf Skiern oder Schlittschuhen ihre Kräfte messen.

Die Spiele steigen vom 12. bis 28. Februar 2010, wobei die Schnee-Sportarten in einem 115 Kilometer entfernt gelegenen Skigebiet rund um den Ort Whistler ausgetragen werden. Daher wird es zwei olympische Dörfer geben: eines am Meeresarm False Creek in Vancouver, ein anderes in Whistler. Alle Wettkämpfe sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Vancouver aus zu erreichen. Die Hin- und Rückfahrt mit dem Shuttlebus nach Whistler wird um die 25 Euro kosten.

Die Vorbereitungen auf das Großereignis laufen weitgehend nach Plan. Der Bau von Sportstätten ist fast abgeschlossen. Bereits im Sommer 2008 wurde die neue Mehrzweck-Eishalle UBC Thunderbird Arena auf dem Campus der University of British Columbia fertig gestellt. Das 180-Millionen-Dollar-Bauwerk Richmond Olympic Oval für die Eisschnellläufer feierte im Dezember 2008 seine Eröffnung.

Man sollte allerdings nicht verschweigen, dass im Vorfeld nicht nur eitel Sonnenschein herrscht. So berichtete das Handelsblatt im Januar 2009, dass der Bau des Olympischen Dorfes wegen Geldmangels ins Stocken geraten war, da die Kosten auf über 540 Millionen Dollar gestiegen waren. Geldgeber hatten ihre Zusagen wegen der Finanzkrise zurückgezogen. Dank einer Finanzspritze der Provinz-Regierung von British Columbia in Höhe von 485 Millionen Dollar wurde das Problem gelöst.

Die Spiele werden vorrangig aus dem Verkauf von Tickets und Werbe-Artikeln sowie durch Sponsorengelder finanziert. Der Ticketverkauf läuft sehr gut an. Die Hälfte der Eintrittskarten sind für bis zu 100 kanadische Dollar zu haben, über 100.000 der Tickets bekommt man für 25 Dollar.

Die Riege der Olympia-Artikel wird von vier niedlichen Maskottchen angeführt, die zum Teil der Mythologie der indianischen Ureinwohner entlehnt sind. Es gibt den tierischen Schutzgeist „Sumi“, den mythischen Seebären „Miga“, die kanadische Bigfoot-Variante „Quatchi“ und das Vancouver-Murmeltier „Mukmuk“. „Sumi“ ist übrigens das Maskottchen der X. Paralympischen Winterspiele, die vom 12. bis 21. März in Vancouver und Whistler statt finden.

Das Logo der Spiele hat ebenfalls ur-kanadische Wurzeln und zeigt einen Inuksuk namens „Ilaanaq“ (Freund). In der Tradition der Inuit gilt ein Inuksuk als „Gegenstand, der anstelle eines Menschen Aufgaben übernehmen kann“. In der Regel handelt es sich um eine angeordnete Formation aus Steinen, die eine Bedeutung hat.

Die Meinung der Indianer (First Nations) zu den Spielen ist gespalten. Manche Stämme unterstützen Olympia 2010. Andere üben Kritik, weil sie negative Auswirkungen in ihren Territorien durch Bauprojekte und Massen-Tourismus befürchten. Vancouvers Bewohner hingegen votierten mit 64 % für die Austragung.

Olympia 2010 bietet auch Job-Willigen die Chance, vor Ort dabei zu sein. Im Februar 2008 hat das Organisationskommitee VANOC ein Volunteer-Programm gestartet. Benötigt werden knapp 25.000 Freiwillige. Ob Organisation, Unterbringung oder Presse: Fleißige Helfer sind gern gesehen, auch vor dem Start der Spiele. Über das Volunteer-Programm und andere Job-Angebote kann man sich auf den offiziellen Internetseiten der Winterspiele informieren. Online-Bewerbungen sind möglich.

Nach Montreal (1976) und Calgary (1988) kommt Vancouver als dritte kanadische Stadt zu olympischen Ehren. Bleibt zu wünschen: Good luck, Vancouver!

Die offzielle Internetpräsenz der Olympischen Winterspiele 2010 findet sich unter www.vancouver2010.com.

Bilder:
Olympische Ringe (Quelle: Wikipedia)
Countdown zu den Spielen in Vancouver (Quelle: Wikipedia)

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