Montag, 4. Mai 2009

Hollywood North: Film und Fernsehen aus Kanada

Hollywoods Norden liegt auch in Kanada: In der Filmbranche nennt man Drehorte nördlich des legendären Original-Schauplatzes gerne Hollywood North und oft beziehen sich solche Äußerungen auf kanadische Standorte für Hollywood-Produktionen. So ist Hollywood North zum Synonym für die kanadische Filmindustrie geworden.

Die Zentren für Film- und Fernsehproduktionen sind Vancouver und Toronto. Nach Los Angeles und New York City ist Vancouver die drittgrößte Film-Metropole Nordamerikas. Weltweit werden nur in L.A. mehr Fernsehproduktionen gedreht als hier.

Jedes Jahr entstehen in Vancouver und Umgebung über 100 Filme und Fernsehserien. Prominentes Beispiel ist die Mystery-Serie „Akte X“. Die meisten Folgen spielten sich in Wahrheit in Vancouver ab. Fans von Agent Scully können sich auf einer speziellen Akte-X-Tour auf Spurensuche begeben und die Original-Drehorte aufsuchen.

Die Vancouver Film Studios im Stadtosten sind die größten ihrer Art außerhalb von L.A. Ihre 13 Studios dienen als Kulisse für zahlreiche Filme und Fernsehserien. So unterschiedliche Produktionen wie die Komödie „Better than Chocolate“ (1999) oder die TV-Serie „Kampfstern Galactica“ (2003-2009) sind hier entstanden.

Seit knapp 100 Jahren werden in Vancouver Filme gedreht. Begünstigt durch die relative Nähe zu Los Angeles hat sich die Stadt längst als Drehort für Hollywood etabliert. Zwei wesentliche Vorteile Vancouvers: Das Filmgeschäft wird von Seiten der Politik subventioniert und die Stadt liegt in der gleichen Zeitzone wie L.A.

Darüber hinaus tragen die Vancouver Film School (seit 1987) und das jeden Herbst stattfindende Vancouver International Film Festival (seit 1982) zum Ruf der Stadt als Filmzentrum bei. Zu den Schwerpunkten des Festivals zählen Dokumentarfilme und asiatische Filmproduktionen.

In Toronto wird ein ähnlich hoher Output an Film- und Fernsehproduktionen erzielt. 2007 investierten Filmproduktionsgesellschaften fast 800 Millionen Dollar in Dreharbeiten vor Ort. Kanadas größte Stadt hat ebenfalls ein internationales Film-Festival und zahlreiche Kooperationen mit Hollywood zu bieten. Die erste ergab sich 1957, als hier die TV-Serie „Hawkeye and the Last of the Mohicans“ gedreht wurde.

Wiederholt griff Hollywood auf ein prägnantes Wahrzeichen der Stadt zurück: Das Rathaus mit seinen beiden Türmen wurde 1969 in der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“ zu einem Portal der Außerirdischen. Weitere Gastauftritte hatte die Toronto City Hall in den Filmen „The Tuxedo – Gefahr im Anzug“ (2002) und „Resident Evil: Apocalypse“ (2004).

Im Thriller „The Sentinel – Wem kannst du trauen?“ (2006) mit Michael Douglas bildet die Stadt die Kulisse für einen G8-Gipfel, während sie 20 Jahre zuvor als Schauplatz für „Police Academy 3“ diente. Und nach dem Vorbild Hollywoods können Besucher der Stadt Kanadas Walk of Fame abschreiten.

Kanadas Film- und Fernsehindustrie hat sich nicht nur als Drehort für Hollywood einen Namen gemacht, sondern auch mit eigenen Produktionen, speziell mit Dokumentationen und Computer animierten Filmen und TV-Serien wie wie „The Raccoons“ oder „ReBoot“.

Die Internetseiten von Kanadas National Film Board: http://www.nfb.ca/

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